Überall haben sich ja mittlerweile Menschen zusammengefunden, um den Flüchtlingen in vielfältiger Weise zu helfen. So gibt es auf Nordstrand seit über einem Jahr eine ganz besonders starke und tatkräftige Gruppe (zu der auch ich gehöre) , die sich in einem sogenannten Netzwerk um unsere Neubürger kümmert. Ein Netz hält die Menschen zusammen, und ein Netz kann Menschen und Probleme auffangen. Unter der Leitung der Koordinatorin Christa Formeseyn werden viele Anfangsprobleme in Angriff genommen und meistens auch zur Zufriedenheit aller gelöst: Ein freundlicher Empfang wird organisiert, Wohnungen werden verbessert, Papierkram wird erledigt, Verbindungen zu Vereinen werden hergestellt, zwischenmenschliche Kontakte geknüpft, Sprachunterricht wird erteilt und so weiter, und so fort.
So wird dafür gesorgt, dass sich unsere Neubürger auf Nordstrand angenommen und wohl fühlen. Anfang April haben sich zehn Eritreer und Afghanen am Großreinemachen auf Nordstrand beteiligt: „Schietsammeln“ heißt das auf Plattdüütsch, und viele Menschen sammeln auf, was andere achtlos weggeworfen haben. Anschließend trifft man sich im Feuerwehrhaus zu einer heißen Suppe und guter Unterhaltung.
Wer nun alles nach den Osterferien zu unseren Deutschkursen auf Nordstrand kommt, ist noch unklar – wir müssen einfach abwarten. Ich habe alle, die in den letzten Wochen nach Nordstrand gekommen sind, angesprochen, Zeit und Ort erklärt. Aber mit Zeitangaben ist es manchmal schwierig. Da haben unsere Neubürger oft andere Vorstellungen. Abwarten und nachhaken heißt es dann!