Endlich habe ich mir die Zeit genommen und meine nächste Verwandtschaft nach Nordstrand eingeladen: zum Mittag und zum Kaffee, wie es bei uns heißt. Und was sollte ich kochen? Paella, Picadillo, Grünkohl? Da hatte ich eine Idee: die jungen Afghanen können wunderbar kochen. Vor allem der 16 Jahre alte Khalil steht wie ein studierter 5-Sterne-Koch am Herd.
„Ja, sehr gerne“, antwortete er, als ich ihn fragte. Ihre Spezialität, die ich schon öfter bei ihnen gegessen hatte, ist Qabile Palaw – Reis mit feinen Karottenstreifen, Rosinen und Hühnerfleisch. Lecker! Dazu kommt eine große Schüssel Salat. Meinem Besuch hat es sehr gut geschmeckt!
Jetzt fangen auch die Arbeiten rund ums Haus an. Büsche und Äste müssen abgesägt werden. Zum Weiterverarbeiten kamen Abdullah und Yaqub – glücklich, etwas tun und mir helfen zu können. Heute morgen habe ich Sultan zu halb 6 Uhr nach Husum gebracht. Er musste um 8 Uhr in Neumünster zum Interview sein. So früh fährt noch kein Bus. Da helfe ich natürlich aus. Ansonsten habe ich ganz bewusst aus dem 5. in den 3. Gang zurückgeschaltet. Mein Puls gab mir Bescheid!
Eins muss ich jetzt aber einfach mal gestehen: ich hatte zu wenig Ahnung vom www, vom großen Internet. Mit meinem Klapprechner kann ich gerade mal E-Mails schreiben. Manchmal gelingt das Herausholen und Ausdrucken des Anhangs, und gegoogelt habe ich auch schon mal. Ich habe gedacht, dass mich nur die Menschen im Internet sehen können ,denen ich die Adresse gebe.
Als aber auf dem Neujahrsempfang des Heimatvereins eine Offizielle sich bei der Koordinatorin des Flüchtlingsnetzwerkes und bei der „Superoma“ bedankte, wurde ich aufgeschreckt. „Woher weißt du?“, habe ich sie gefragt. „Ach, Anneline, meine Kinder haben mir das gezeigt,“ war die Antwort. Bald darauf wurde ich bei Edeka mit „Superoma“ begrüßt. Nun wundere ich mich überhaupt nicht mehr!
So erlebt unser Reporter Ibrahim Naber die Super-Oma: