Für
Schaffen wir das? wollten wir einen Gesprächspartner gewinnen, der neben einer Erstaufnahmeeinrichtung, einer Asylbewerberunterkunft oder einem Grenzübergang wohnt – einen Anwohner, der eigentlich nichts mit Flüchtlingen zu tun hat, nun aber schon vor der Haustür mit ihnen konfrontiert wird. Jemanden, der für die breite Masse steht. Wie schwer sich diese Suche gestaltet, wurde uns schnel
Die lange Suche nach einem Nachbarn
l klar: Ein zuvor interessierter, direkter Nachbar der Registrierungsstelle LAGeSo in Berlin zog nach den Anschlägen in Paris seine Zusage plötzlich zurück. Aus Angst, bei kritischen Bemerkungen, auch über Muslime, „selbst Zielscheibe von Terror zu werden“. Also ging die Suche weiter, diesmal am deutsch-österreichischen Grenzübergang in Freilassing. Eine Anwohnerin sagte erst zu, überlegte es sich dann aber doch anders: Sie würde sich wie eine Voyeuristin fühlen, wenn sie gemeinsam mit uns an den wartenden Flüchtlingen an der Grenze vorbeigehen würde, schrieb sie uns in einer emotionalen Mail. Auch wenn wir in München schließlich fündig wurden: Die Suche hat uns gezeigt, wie viele Ängste und Sorgen mit dem Thema verbunden sind, wie laut ausgesprochene Ansichten plötzlich Verzagtheit weichen.