Die junge Mutter

Rana Salib

Als die Bomben fallen, will Rana Syrien verlassen. Sie nimmt nur ihren sechsjährigen Sohn mit nach Deutschland, ihre Tochter muss sie zurücklassen. Nun will Rana ihre Familie nachholen – um jeden Preis.

8. August 2016, 16:46 h

„Gott, bitte lass es keinen Syrer gewesen sein“

Rana Salib ist bestürzt über den Vorfall in Reutlingen, bei dem ein syrischer Mann eine schwangere Frau mit einer Machete getötet hat.

Wann immer ich so etwas höre, denke ich mir: Gott, bitte lass es keinen Syrer gewesen sein. Und dann war es doch ein Syrer. Das ist schlimm für alle anderen Syrer oder Asylsuchenden. Wir sind diejenigen, denen dann nicht mehr vertraut wird. Leute bekommen Angst und fangen an uns alle in einen Topf zu werfen. Ich finde das schlimm. Ich vertraue inzwischen auch vielen Asylbewerbern nicht. Der Krieg in Syrien hat damit angefangen, dass einzelne Terroranschläge begangen und Menschen getötet haben. Dann wurden es immer mehr  Einzelfälle, bis der Krieg ausbrach. Ich will nicht, dass in Deutschland so etwas passiert.