Renate Schüssler hat 2015 die Gesundheitsversorgung am Berliner Landesamt für Gesundheit und Soziales (Lageso) mit aufgebaut und Flüchtlingssprechstunden in Notunterkünften angeboten. Ihr erklärtes Ziel war es, dafür zu sorgen, dass ihr Job überflüssig wird. Sie erarbeitete ein Konzept für die medizinische Versorgung in Notunterkünften mit unter 500 Flüchtlingen. Heute haben sie Zugang zu Arztpraxen. Der Fokus von Renate Schüsslers Arbeit liegt jetzt auf der Kontrolle von Hygienestandards in Unterkünften und der Erkennung von Faktoren, die die Gesundheit gefährden. Sie setzt sich für die Gestaltung eines fördernden Alltags für die Kinder und Kontrolle der Betreuung ein. Die Arbeit zerrt an ihren Nerven. Im April berichtete sie: „Ich merke nach nun fast neun Monaten dieser Arbeit, wie die Kraftreserven schwinden, wie müde und wie dünnhäutig ich geworden bin.“ Ihr Ziel, bis Ende des Jahres überflüssig zu sein, ist in weite Ferne gerückt.