Der Schauspieler

Ibrahim Qalla

Wenn seine Mutter aus Syrien ihm auf die Mailbox spricht, löscht Ibrahim die Nachricht, ohne sie anzuhören. Er will sie nicht hören, die Schrecken, die er selbst durchgemacht hat. Erst 20 Jahre alt, hofft er in Deutschland auf einen Neuanfang.

11. Januar 2016, 11:24 h

„Ich wünschte, ich wäre kein Araber“

11. Januar 2016, 4:00 h

„Ich bin frustriert“

Syrer Ibrahim Qalla erzählt in seiner Kolumne wie er das Leben in Deutschland in der letzten Zeit gemeistert hat.

In der letzten Zeit ist einiges passiert. Im Dezember habe ich meine Aufenthaltserlaubnis und meinen Reisepass bekommen. Doch Reisen will ich erst einmal nicht. Das Wichtigste ist, dass ich besser Deutsch lerne. Meinen A1-Kurs habe ich jetzt gemacht. Bedeutet, dass ich vertraute, alltägliche Ausdrücke verstehen und verwenden kann. Sonst lerne ich gerade viel Grammatik. Mittlerweile verstehe ich schon mehr, wenn ich deutsche Gespräche mithöre.

Sonst bin ich oft gelangweilt. Das frustriert mich. Im Heim gibt es immer mehr Auseinandersetzungen mit den Sicherheitsleuten. Auf einmal durfte ich nicht mehr kochen als ich vor ein paar Tagen erst um Mitternacht ins Heim gekommen bin. Ich wurde in ein anderes Gebäude geschickt. Ich hatte das Gefühl, die Sicherheitsleute machen sich über mich lustig. Ich brauche unbedingt eine eigene Wohnung. Aber das ist nicht so leicht mit meinen schlechten Deutschkenntnissen. Ich habe einfach Angst, dass ich länger in dem Heim bleiben muss.

Protokoll von Jessica Gielen

So erlebte Reporterin Jessica Gielen die Entwicklung mit Ibrahim Qalla.

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2. Januar 2016, 4:30 h

Zwei Jahre auf der Flucht

Deutsch lernen und eine Schauspielgruppe suchen. Das sind derzeit Ibrahims Prioritäten. Vor zwei Jahren sah das noch anders aus. Schmerz, Tod und Krieg bestimmten sein Leben.