Meine neue Arbeitsstelle ist seit Mitte Dezember die alte Messehalle 17 in Leipzig. Bis zu 550 Flüchtlinge wohnen hier. Die Halle ist eine Gemeinschaftsunterkunft, also die zweite Station für Flüchtlinge in Deutschland. Hier leben sie für mehrere Monate und sollen sich vorübergehend zuhause fühlen. Für mich ist dieses Projekt eine große Herausforderung.
Der Abschied aus der Erstaufnahme-Einrichtung in der Leipziger Ernst-Grube-Halle, die ich bislang geleitet habe, fiel mir schwer. Monatelang habe ich mich hier um Flüchtlinge gekümmert, die neu in Deutschland ankamen. Fast vom ersten Tag an war ich dabei und habe beim Aufbau mithelfen können. Jetzt bin ich dort nur noch gelegentlich zu Besuch.
Ich verlasse die Ernst-Grube-Halle mit einem weinenden Auge. Am Anfang hat es sich komisch angefühlt, die Verantwortung für die Halle abzugeben. Doch seit ich meinen Nachfolger kenne, habe ich keine Zweifel mehr: Er schafft das. Die Grube-Halle ist weiterhin in guten Händen.
Die Erfahrungen, die ich dort gesammelt habe, helfen mir nun beim Start in der alten Messehalle 17. In den nächsten Wochen wird meine Aufgabe vor allem die Logistik sein. Die Herausforderung: wir müssen den Bedarf unserer Flüchtlinge mit den Sachspenden koordinieren. Welche Kleidung brauchen wir für die Bewohner der Messehalle? Und wie können wir sie gut organisiert verteilen?
In den nächsten Monaten will ich für einen reibungslosen Ablauf in der Messehalle sorgen. Doch ich weiß auch: es wird nicht die letzte Unterkunft sein, die wir neu eröffnen.
So erlebt Reporterin Julia Heinke die Entwicklung von Peter Geese: