Der Bürgermeister

Maik Mackewitz

1500 Flüchtlinge über Nacht: Bürgermeister Maik Mackewitz muss zwischen seinen 3000 Bürgern und der Flüchtlingsstadt vermitteln, die neben seinem Heimatort Calden wächst.

22. April 2016, 15:29 h

Mackewitz will Gettos in Calden verhindern

Bürgermeister Maik Mackewitz hat endlich Klarheit: Caldens Flüchtlings-Einrichtung bleibt bestehen! Jetzt will er für eine dauerhafte Präsenz der Polizei sorgen, um Kriminalität vorzubeugen

In meiner März-Kolumne habe ich angekündigt, Antworten aus Wiesbaden anzufordern. Ich habe beklagt, dass die Caldener Bürger sich nicht ausreichend darüber informiert gefühlt haben und wissen wollten, wie man mit der Caldener Flüchtlings-Einrichtung plant. Kurz darauf haben mir die Verantwortlichen des Regierungspräsidiums in Aussicht gestellt, dass das Sozialministerium in Kürze sein Konzept zum Betrieb der Erstaufnahme-Einrichtungen in Hessen vorstellen will.

Diese Woche erhielt ich dann folgende Aussage per E-Mail: „Hinsichtlich des in Ihrer örtlichen Zuständigkeit gelegenen Standortes hat die Landesregierung beschlossen, das Containerdorf, Alter Flugplatz, Calden aktiv weiterzuführen.”

Viele andere Erstaufnahme-Einrichtungen in Hessen werden geschlossen. Ich hoffe, dass die freiwerdenden Kapazitäten dazu genutzt werden, die Qualität in den verbleibenden Einrichtungen stetig zu optimieren.

Vor zwei Wochen haben wir Flüchtlinge übernommen, die in der Landesfeuerwehrschule Kassel untergebracht waren. Aktuell sind über 260 Flüchtlinge bei uns. Aufgrund der neuen Informationen möchte ich nun dafür sorgen, dass in der Flüchtlings-Einrichtung für dauerhafte Polizeipräsenz gesorgt wird!

Ich möchte, dass in der Flüchtlings-Einrichtung für dauerhafte Polizeipräsenz gesorgt wird

- Maik Mackewitz, Bürgermeister von Calden

Denn ein Nachteil der neugebauten Einrichtung wird darin bestehen, dass man nur schwer den Überblick über die Gesamtsituation innerhalb der Bewohnergruppen behalten kann. Es wird viel mehr Anonymität herrschen als in der Zeltstadt. Es muss verhindert werden, dass sich in der Einrichtung Gettos bilden und Kriminalität aufkommt. Unter keinen Umständen darf es wieder zu Schlägereien wie im vergangenen Jahr kommen. 

Die Sicherheit in und um die Einrichtung muss immer weiter verbessert werden.