Was mich in den ersten Wochen positiv überrascht hat, ist dass unsere Integrationspraktikanten wirklich engagiert sind. Sie sind fleißig und mit Eifer dabei. Am Anfang gab es Anpassungsschwierigkeiten, aber das haben wir schnell geregelt. Ein Praktikant – leider der jüngste in der Truppe – hat dreimal unentschuldigt gefehlt und damit war er draußen. Daraufhin gab es bei den Anderen erst mal betretene Gesichter, aber jetzt ziehen alle mit.
Wir müssen konsequent sein, denn wir wollen „preußische Tugenden“ vermitteln, die hier nun einmal normal sind. Dazu gehören Pünktlichkeit, Disziplin, Zuverlässigkeit, Ordnung und Sauberkeit. Dazu gehört es auch, den Arbeitsplatz und den Aufenthaltsraum täglich zu reinigen. Es geht nicht nur um Metallbearbeitung, sondern auch um die generelle Einstellung zur Arbeit. Das mussten einige erst lernen.
Wir haben klare, transparente Regeln, das macht es uns einfach. Ich habe inzwischen auch mit anderen Unternehmern gesprochen, die Flüchtlinge eingestellt haben. Einige haben Probleme mit Pünktlichkeit und Disziplin ihrer neuen Arbeitnehmer. Die machen aber einen großen Fehler: Sie sagen dazu nichts. Die meinen dann: „Oh, das ist doch eine andere Kultur.“ Ja, das ist es auch, aber das lernen die Flüchtlinge ganz schnell.
So erlebt Reporter Tobias Heimbach die Entwicklung von Sven Gempper und seinen Praktikanten: