Der Arbeitgeber

Sven Gempper

Für Sven Gempper kann Integration nur funktionieren, wenn die Flüchtlinge rasch eine Arbeit finden. Deshalb will der Werksleiter ihnen einen guten Start in ein neues Leben ermöglichen – mit Ausbildung und Sprachkurs.

21. April 2016, 19:56 h

„Ich bin enttäuscht“

Sven Gempper erzählt in seiner neuen Kolumne von seinen Erfahrungen mit der zweiten Praktikantengruppe in seinem Betrieb.

Wir haben seit gut einem Monat eine neue Gruppe von Integrationspraktikanten bei uns. Es ist die zweite Gruppe und man merkt, dass die Abläufe in unserer Ausbildungswerkstatt inzwischen flüssiger geworden sind. Was sich beim ersten Mal noch zurechtruckeln musste, ist jetzt schon beinahe Routine.

Leider befinden sich unter den acht neuen Lehrlingen viele, bei denen nicht gesichert ist, dass sie dauerhaft in Deutschland bleiben können. Sechs von ihnen sind Afghanen und deren Anerkennungsquote liegt nur bei rund 50 Prozent. Unser Training soll ja gerade den Flüchtlingen zugute kommen, die längerfristig bleiben und sich eine Existenz aufbauen wollen. Von daher bin ich etwas enttäuscht, dass unsere Partner diese Auswahl getroffen haben. Auch die Deutschkenntnisse der jetzigen Lehrlinge sind nicht so gut wie bei ihren Vorgängern.

Eine schöne Erfolgsmeldung für uns ist, dass Abdoulah, der in seinen drei Monaten als Integrationspraktikant Engagement und Talent zeigte, nun schon seit 5. April bei uns als Produktionshelfer in der Fertigung arbeitet. Sein Beispiel zeigt, dass unser Konzept funktionieren kann.